Installation der FLARM- bzw. Flugfunkantenne


Die im Folgenden gegeben Hinweise bitte genau durchlesen und beachten - nur so wird die maximale Reichweite der Antennen erreicht. Ein altes Funkersprichwort sagt: "Eine Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker - eine schlecht installierte Antenne ist in der Leistung nicht von einem Stück Brot zu unterscheiden."

  • Es ist ein möglichst großer Abstand zu leitenden Materialien einzuhalten. Beispiele für leitende Materialien sind Metall, Kohlefaser, leitfähige Lacke, der menschlicher Körper (Wasser), Instrumente, Steuerstangen, Stahlrohr(rümpfe) oder andere Antennen.
  • Der Mindestabstand zu leitenden Materialien beträgt theoretisch mindestens eine Wellenlänge - für den Flugfunk entsprechend 2.4 m, für das FLARM Lambda 0.35 m. Falls dieser Abstand nicht eingehalten werden kann, sinkt die Leistung der Antenne und das Stehwellenverhältnis wird schlechter. Im realen Betrieb haben sich für die Flugfunkantenne SuperRAnt 0.5 m als Mindestabstand, für die beiden FLARM-Antennen SuperFAnt bzw. FAnt mindestens 20-25 cm guter Kompromiss gezeigt.
  • Leitendes Material (auch außerhalb des Mindestabstandes) sorgt für einen blinden Fleck beim Senden / Empfangen. Die zu erwartenden Auswirkungen kann man durch eine einfache geometrische Betrachtung ermittelt: Geraden ausgehend von der Antenne, welche die Berandung des Teiles abgrenzen, zeigen den blinden Fleck. Solche toten Zonen sind bei der Installation zu minimieren.
  • Wenn sich leitfähige Materialien in der Nähe der Antenne befinden, dann mit den Antennenschenkeln besser senkrecht darauf "zeigen" als parallel dazu verlegen.
  • Antennen (Transponder, Flugfunk, FLARM...) untereinander mit Abstand montieren - andere Antennen sind für die sendende oder empfangende Antenne leitfähiges Material und es kann zur Induktion kommen und dabei die Endstufe der anderen Geräte zerstört werden. Kritisch ist dabei aufgrund der Leistung als Sender vor allem der Flugfunk und ein Transponder.
  • Die Zuleitung zu den Antennen nicht aufrollen - es bilden sich Spulen mit deutlichen Leistungsverlusten, wenn, dann große Durchmesser und Kabel auch nicht um Metallteile wickeln.
  • Apropos Zuleitung: Mit steigender Frequenz nimmt die Dämpfung des Antennenkabels immer weiter zu. Entsprechend sind speziell bei den FLARM-Antennen die Zuleitungen kurz zu halten. Selbst wenn z.B. durch den Einbau einer FLARM-Antenne im Seitenleitwerk eine für die Antenne selbst optimale Position erreicht wird sorgen die Verluste im Zuleitungskabel für eine deutliche Verschlechterung der Gesamtleistung.
  • Die Anschlussleitung sollte immer maximalen Abstand zur Antenne haben und damit in der Nähe der Antenne senkrecht zu dieser verlegt werden.
  • Die Anzahl der Stecker / Buchsen im Antennenkabel möglichst gering halten, da dort ebenfalls Leistungsverluste entstehen - wichtig vor allem bei der Nutzung von bereits existierender Verkabelung für den Flugfunk.
  • Die Schenkel der Antennen möglichst gerade verlegen, sonst passt die Geometrie nicht mehr und die Leistung sinkt. Eine Montage z.B. entlang gekrümmter Flächen - etwa dem Rumpf - ist speziell bei der Flugfunkantenne zu vermeiden. Um die Schenkel gerade verlegen zu können, haben sich Kiefernleisten oder Glas(!)faserstangen gut bewährt.

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  • Alternativ ist auch folgende Montage mit waagerechtem und senkrechten Antennenschenkeln möglich.

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  • Für die FAnt bzw. die RAnt gilt: Die beiden Schenkel der Antenne sollten entlang einer Linie liegen und senkrecht stehen.

Eine Kontrolle der Antenneninstallation sollte nach erfolgtem Einbau ebenfalls durchgeführt und in der L-Akte des Flugzeuges vermerkt werden. Dabei wird nach FLARM und Flugfunk unterschieden. Für das FLARM am besten das Reichweitentool direkt von der FLARM-Homepage benutzen. Es gibt einen guten Überblick über die tatsächliche Leistung. Dabei ist eine mögliche blinde Zone nach hinten unkritischer als nach vorne, da die Kollisionsgefahr aufgrund der Relativgeschwindigkeit nach vorne größer.


Bei den Flugfunkantennen erfolgt die Installationsprüfung am besten mit einer Stehwellenmessung. Die dafür notwendigen Geräte bekommt man für ca. 50 Euro im Internet - Achtung: sie müssen bis 140 MHz nutzbar sein. Wer eine solche Messung noch nie gemacht hat, sollte lieber jemanden fragen, der sich damit auskennt ... die Gefahr, das Funkgerät zu beschädigen oder falsche Werte zu erhalten ist nicht zu vernachlässigen. Wer noch nie an den Bremsen seines Autos geschraubt hat, wird das ja auch nicht einfach mal so tun ...

Zur Stehwellenmessung selbst: Stehwellenverhältnisse von > 2 sind zu vermeiden. Das bedeutet eine schlechte Sende/Empfangsleistung und Gefahr, die Endstufe des Funkgerätes zu zerstören. Falls man ein solches Stehwellenverhältniss erhält, kommen u.A. folgende Ursachen infrage:

  • Montageposition der Antenne ungünstig - siehe oben
  • Zu viele Stecker / Buchsen im Antennenkabel
  • Funkgerät defekt

Und ganz wichtig: Niemals ein Funkgerät ohne Antenne betreiben - das gilt auch für das FLARM!
Falls trotzdem noch Fragen offen bleiben - einfach eine Mail schicken.